Das Château Beychevelle ist eines der berühmtesten Weingüter von Bordeaux. Seit der Klassifikation von 1855 ist das Weingut als Quatrième Grand Cru Classé eingestuft, d. h. in der vierthöchsten Stufe. Auf einer Gesamtfläche von 250 ha verfügt Château Beychevelle über eine bestockte Fläche von 90 ha, die ausschließlich Rotwein der Appellation Saint-Julien hervorbringt.
Das Château liegt in Saint-Julien-Beychevelle, in unmittelbarer Nachbarschaft der Gironde und in Nachbarschaft des Gutes Château Ducru-Beaucaillou, und direkt an der «Route du Vin», der Départementstraße No. 2. Das Weingut hat in der südlichen Kurve der Route du Vin ein riesiges Blumenrabattenfeld mit dem Schriftzug „Château Beychevelle“ und ist eine Touristenattraktion. Das Weingut steht im Eigentum des japanischen Getränkekonzerns Suntory, dem seit 1983 auch das Château Lagrange gehört. In unmittelbarer Nähe von Beychevelle liegen auch die Weingüter Château Saint-Pierre und Château Gloria.
Die bestockte Rebfläche beträgt 90 Hektar, die sich zu 62 % auf die Rebsorte Cabernet Sauvignon, 31 % Merlot, 5 % Cabernet Franc und 2 % Petit Verdot aufteilt. Das Durchschnittsalter der Reben beträgt ca. 25 Jahre und die Bestockungsdichte liegt bei hohen 10.000 Rebstöcken/ Hektar.
Nach einer temperaturgeregelten alkoholischen Gärung mit Werten von unter 30 °C verbringt der Wein 18 Monate im Barrique, die jährlich zu 50 % ausgetauscht werden. Vor der Abfüllung in die Flasche wird der Wein lediglich geschönt, jedoch nicht gefiltert.
Vom Grand Vin werden jährlich ca. 300.000 Flaschen erzeugt. Vom Zweitwein des Guts, Amiral de Beychevelle, gelangen typischerweise 150.000 Flaschen jährlich auf den Markt. Von einigen Parzellen in der Nähe von Saint-Julien stammen Trauben für einen Wein, der unter der allgemeineren Appellation Haut-Médoc mit dem Namen Brulières de Beychevelle vermarktet wird.
Château Beychevelle wird vom Önologen Jacques Boissenot sowie dessen Sohn Eric begleitet und beraten.
Chateau Duhart-Milon 1998
Das Château Duhart-Milon-Rothschild ist ein Weingut von Bordeaux. Seit der Klassifikation von 1855 ist das Weingut als Quatrième Grand Cru Classé eingestuft (vierte Stufe der Klassifikation).
Das Gut liegt in Pauillac, es ist mit ca. 152 Hektar, von denen 71 Hektar mit Reben bepflanzt sind, recht groß. 69 % der Rebfläche ist mit der Rebsorte Cabernet Sauvignon, 28 % mit Merlot und 3 % mit Cabernet Franc bestockt. Das Durchschnittsalter der Reben beträgt 28 Jahre. Das Gut erzeugt in mittleren Jahren ca. 360.000 Flaschen Wein.
Die Maischegärung erfolgt in temperaturgeregelten Edelstahltanks. Der Ausbau erfolgt jahrgangsabhängig während 10–18 Monate im Barrique. Nach der Eiweißschönung wird der Wein auf die Flasche gezogen.
Duhart-Milon-Rothschild steht im Besitz desselben Rothschild-Familienzweiges, zu dem auch das benachbarte Premier-Cru-Gut Château Lafite-Rothschild gehört. Geleitet wird das Gut von Charles Chevallier, der auch den anderen Gütern der Lafite-Gruppe als technischer Leiter vorsteht. Kellermeister ist Christophe Congé; Régis Porfilet ist für die Rebflächen verantwortlich.
Der Zweitwein des Gutes heißt Moulin de Duhart.
Hervorzuheben ist der Jahrgang 2005 mit einer Weinbewertung von 94 Parker-Punkten.
Das Weingut wurde im 18. Jahrhundert begründet. Pierre Ducasse, seinerzeit einer der größten Grundbesitzer in Pauillac, erwarb im 18. Jahrhundert einen Teil der verstreut liegenden Rebflächen von seinem Großvater Artigues Arnaud und erweiterte den Besitz. Das Anwesen bekam den Namen „Ducasse-Grand-Puy-Artigues-Arnaud“. Der Namensteil Grand-Puy (Großer Berg) bezieht sich auf eine Gemarkung innerhalb der Gemeinde Pauillac. Das Château war danach lange im Besitz der Weinhandelsgruppe Cordier-Mestrezat. Dieses Unternehmen musste 2004 aufgrund finanzieller Probleme seine gesamten Weingüter an die Investmentgruppe des Crédit Agricole verkaufen.
Weinberge
Während das alte Château am Kai von Pauillac erbaut wurde, liegen die 38 Hektar großen Weinfelder von Château Grand-Puy-Ducasse an drei verschiedenen Stellen verteilt. Die nördlichen Weinberge liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Château Mouton-Rothschild und Château Lafite-Rothschild, die westlichen Flächen liegen in der Gemarkung Grand-Puy und die südlichen Flächen liegen in der Gemarkung Batailley. Die Rebflächen sind mit 60 % davon Cabernet Sauvignon und 40 % Merlot bestockt. Typisch für diese Region besteht der Boden aus tiefem Kies auf einer Kalkstein-Basis.
Der Wein
Chateau Grand-Puy-Ducasse produziert ca. 10.000–12.000 Kisten Wein (a 12 Flaschen a 0,75 ltr) in einem durchschnittlichen Jahr. Die Fermentation findet in Temperatur-kontrollierten Edelstahl-Behältern statt, anschließend wird der Wein in Barriques verfüllt.
Château Grand-Puy-Lacoste ist ein Weingut in der Appellation Pauillac bei Bordeaux. Chateau Grand-Puy-Lacoste ist ebenfalls der Name des Rotweins, der auf diesem Gut produziert wird. Das Château wurde 1855 als eines von achtzehn Cinquièmes Crus Classés (Fünftes Gewächs) in der offiziellen Bordeaux-Weinklassifikation von 1855 bewertet. Das Gut gehört der Familie Borie, siehe Château Ducru-Beaucaillou.
Weinberge
Ein paar Kilometer vor Pauillac liegen die 36 Hektar Weinfelder von GPL, wie seine Liebhaber das Gut kurzum nennen, 75 % davon mit der Rebsorte Cabernet Sauvignon, 20 % mit Merlot und 5 % mit Cabernet Franc bestockt. Typisch für diese Region besteht der Boden aus tiefem Kies auf einer Kalkstein-Basis.
Der Wein[Bearbeiten
Chateau Grand-Puy-Lacoste produziert etwa 12.000 Kisten Wein (à 12 Flaschen à 0,75 Liter) in einem durchschnittlichen Jahr. Die Fermentation findet in Temperatur-kontrollierten Edelstahl-Behältern statt, anschließend wird der Wein in Barriques verfüllt (50 % davon jedes Jahr neu) für eine Reifungsphase von ca. 18 Monaten.
Der Wein von Chateau Grand-Puy-Lacoste hat eine Reputation, die weit höher liegt als sein offizieller Fünfter Rang, und stellt für gewöhnlich ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis dar. In seinen besten Jahren präsentiert sich der Wein von GPL als sehr typischer Vertreter der hervorragenden Pauillac-Güter, mit Noten von schwarzen Johannisbeeren und Zedernholz, ausbalanciert mit einer bemerkenswerten Tannin-Struktur. Beste Jahre waren 1982, 1990, 1995, 1996 und 2000. Der Wein des Jahrgangs 2005 wird mit 95 PP bewertet.
Der Zweitwein heißt Lacoste-Borie. Château Grand-Puy-Lacoste wird vom Önologen Jacques Boissenot sowie dessen Sohn Eric begleitet und beraten.
Chateau Haut-Brion
Die Rebfläche von Haut-Brion beträgt 42,5 ha und ist zu 45 % mit Merlot, zu 40 % mit Cabernet Sauvignon und zu 15 % mit Cabernet Franc bestockt. Das Gut erzeugt von seinem Erst- und Zweitwein („Bahans Haut-Brion“, seit 2007 „Le Clarence de Haut-Brion“) zusammen ca. 200.000 Flaschen im Jahr. Es wird auch Weißwein produziert, Haut-Brion Blanc, der mit ca. 8000 Flaschen im Jahr als Rarität vermarktet wird. Seinen Ruf verdankt das Château hingegen seinen Rotweinen:
Hier ist im Besonderen der Jahrgang 1989 zu nennen, dessen Wein der Weinkritiker Robert Parker mit 100 Punkten bewertet hat. Auch die Weine von 1945, 1959 und 1961 wurden mit 100 Punkten bewertet.
Die Flaschen von Haut-Brion haben eine Besonderheit: sie sind nicht im normalen Bordeaux-Flaschentyp gehalten. Sie sind gedrungener und konisch; nach oben, zum Hals hin, etwas dicker werdend. Dies macht sie einerseits unverwechselbar, andererseits bekommt jedoch der einlagernde Wein-Liebhaber wegen des anderen Kistenformats regelmäßig kleine Schwierigkeiten, sie in gängigen Keller-Lagersystemen zu verstauen.
Das Gut ist im Besitz des französischen Zweiges der Bankiersfamilie Rothschild. Bei der Bewertung der Weingüter von Bordeaux anlässlich der Weltausstellung in Paris 1855 wurde die herausragende Stellung von Lafite-Rothschild mit dem Rang eines Premier Cru Classé gekrönt.
Diese Bewertung erfolgte entlang der in Handelskreisen langjährig geführten Ranglisten, nach erzielbaren Verkaufspreisen der Weine. In diesen Listen belegte Lafite-Rothschild lange den ersten Platz.
Außer Lafite-Rothschild in Pauillac fanden sich in der offiziellen Klassifikation von 1855 nur die Güter Château Latour im gleichen Ort, Château Haut-Brion in Pessac und das Château Margaux in Margaux als Premier-Cru-Weingüter.
Das Weingut Lafite-Rothschild hat als Besonderheit die Berechtigung, abseits der Orts-Appellation Pauillac eine kleine Fläche von 4,5 Hektar aus der Nachbargemeinde Saint-Estèphe mit verschneiden zu dürfen.
Lage
Das Gut liegt in Pauillac im Norden, unmittelbar an der Gemeindegrenze zu Saint-Estèphe im Tal vor der Anhöhe und neben dem ehemaligen Schwestergut Château Mouton-Rothschild, an der „Route du Vin“, der Départementstraße No. 2.
Die Rebflächen von Château Lafite-Rothschild als auch die des weiter südlich gelegenen Château Mouton-Rothschild liegen auf einer bis zu 30 Meter hohen Kuppe. Die mehr als 8 m mächtige Kiesauflage dieser Kuppe ruht auf einem Kalksockel. Dieser Deckenschotter stammt aus Ablagerungen der nahegelegenen Gironde, die zu Ende der Günz-Kaltzeit aus den Pyrenäen fluvoglazial angeschwemmt wurden.
Auf diesem Boden gedeiht die Rebsorte Cabernet Sauvignon vorzüglich. Neben der Tatsache, dass es sich um einen ausgesprochen kargen Boden handelt und die Erträge somit auf natürliche Weise reduziert sind, trägt der durch den Kies begünstigte Wärmehaushalt der Rebfläche zu einer früheren Reife der Rebsorte bei. Durch die mächtige Kiesauflage ist die Rebpflanze gezwungen, die Wurzeln sehr tief in den Boden zu treiben; das Angebot der Nährstoffe ist dabei vielfältiger und beeinflusst in geringem Maße die Aromenvielfalt des Weins. Die Rebparzellen von Lafite-Rothschild verfügen darüber hinaus über eine hervorragende Drainage zur Jalle du Breuil hin. Die Jalle du Breuil wurde im Mittelalter von Holländern angelegt, um das damals sumpfige Médoc trockenzulegen.
Wein
1985er Château Lafite-Rothschild
Die Rebfläche beträgt 103 ha; sie ist zu 71 % mit Cabernet Sauvignon bestockt, zu 25 % mit Merlot, zu 3 % mit Cabernet Franc und zu 1 % mit Petit Verdot. Das durchschnittliche Alter der Reben beträgt 30 Jahre. Da der Wein aus Reben, die jünger als 10 Jahre sind (aktuell ca. 20 Hektar), nicht in den Grand Vin eingeht, beträgt das Durchschnittsalter der Reben für den Erstwein 40 Jahre. Die Parzelle la Gravière wurde im Jahr 1886 bepflanzt und war im Jahr 2001 immer noch in Ertrag. Das Weingut produziert in normalen Jahren einschließlich des Zweitweines „Carruades de Lafite“ etwa 500.000 Flaschen Wein. Château Lafite-Rothschild wird vom Önologen Jacques Boissenot (gestorben 2014) sowie dessen Sohn Eric begleitet und beraten.
Lafite hat eine jahrhundertelange Reputation für Höchstklassewein, der das Gut jedoch im 20. Jahrhundert nicht jederzeit gerecht wurde. Erst seit den 1980er Jahren erzeugt es beständig wieder Spitzenweine. Die besten Weine wurden von dem Weinkritiker Robert Parker mit vollen 100 Parker-Punkten ausgezeichnet: die Jahrgänge 1953, 1982 (im Juni 2009 auf 97+ PP herabgestuft), 1986, 1996, 2000, 2003 und 2008 (98–100 PP). Der Wein des Jahres 1959 (99 PP) hat einen exzellenten Ruf. Er wird in ganz seltenen Fällen im Handel zu vierstelligen Preisen offeriert (Stand 2007: ca. 1.690 Euro). Es gibt Weinkenner, die auf die letzten Lafite-Jahrgänge vor der Reblaus-Katastrophe schwören und bereit sind, für eine Flasche Lafite vor 1875 je nach Jahrgang vereinzelt fünfstellige Euro-Preise zu zahlen.
Eine Flasche des Jahrgangs 1899 wurde im Mai 2007 im Pariser Kaufhaus „Galeries Lafayette“ für 8385 Euro zum Kauf angeboten.
Château Malescot Saint-Exupéry ist ein französisches Weingut in der Appellation Margaux, auf der Halbinsel Médoc. Das 23,5 Hektar große Gut erhielt 1855 im Rahmen der Bordeaux-Klassifizierung den Rang eines Troisième Grand Cru.
Die Rebflächen sind zu 50 % mit der Rebsorte Cabernet Sauvignon, 35 % Merlot, 10 % Cabernet Franc und 5 % Petit Verdot bestockt. Nach der Vergärung in temperaturgeregelten Edelstahltanks reift der Wein mindestens 12 Monate in Barriques. Jährlich werden ca. 110.000 Flaschen vermarktet.
Geschichte
Die ersten Rebflächen wurden im 16. Jahrhundert durch die Familie Escoussé angelegt; die einzelnen Parzellen trugen die Namen La Dame, Curton, Lalongua, Puch-Sam-Peyre, Ourmatan, Lacoste. Am 1. August 1697 verkaufte Louise Escoussé den Familienbesitz an Simon Malescot. Dessen Familie führte das Weingut in eine erste Blüte. Als am 5. Februar 1827 Jean-Baptiste de Saint-Exupéry (der Urgroßvater des Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry) das Gut kaufte und dem Gut noch die Parzelle Loyac hinzufügte, gehörte das Château zu den besten Weinproduzenten im Bordelais.
Der Nachfolgebesitzer M. Fourcade ließ das heute bekannte Anwesen sowie den Weinkeller anlegen. Nach zahlreichen Übernahmen – zwischen 1880 und 1955 hatte das Weingut insgesamt fünf Besitzer, die durch Reblauskatastrophe, Mehltau und Kriege entmutigt aufgaben – gelangte es in Besitz der englischen Familie W. H. Chaplin. Diese verkaufte es gemeinsam mit dem Château Marquis d’Alesme-Becker im Jahre 1955 an die Familie Zuger. Vom Château Malescot Saint-Exupéry waren nur noch sieben Hektar Rebfläche übrig geblieben und das Anwesen in sehr schlechtem Zustand. Die beiden Güter wurden bis zum Jahre 1979 gemeinsam betrieben und wieder zu alter Qualität geführt.
Château Malescot Saint-Exupéry wird derzeit von Roger Zuger geleitet, Château Marquis d’Alesme-Becker von Jean-Claude Zuger.
Das Château Mouton-Rothschild in Pauillac bei Bordeaux ist eines der berühmtesten Weingüter der Welt. Es liegt im Norden der Gemeinde Pauillac, die Teil der übergeordneten Appellation Haut-Médoc ist.
Das Gut ist im Besitz des ursprünglich englischen Zweiges der Bankierdynastie Rothschild. Bei der Bewertung der Weingüter von Bordeaux anlässlich der Weltausstellung in Paris 1855 wurde die Stellung von Mouton mit dem Rang eines Deuxième Cru Classé gewürdigt. 1973 wurde Mouton durch den damaligen französischen Landwirtschaftsminister Jacques Chirac zu einem der fünf Güter in der Kategorie Premier Cru Classé umgestuft.
Die ehemalige Eigentümerin Philippine de Rothschild-Sereys (1933–2014) war und ihr Sohn Phillipe (* 1963) ist Mitglied der Primum Familiae Vini, ein weltweiter Zusammenschluss traditionsreicher, führender Familienunternehmen für Weinanbau und -handel. Das Weingut ist Ehrenmitglied der 1973 gegründeten Union des Grands Crus de Bordeaux.
Mouton besitzt 82 ha Rebfläche, die zu 77 % mit Cabernet Sauvignon, zu 12 % mit Merlot, zu 9 % mit Cabernet Franc und zu 2 % mit Petit Verdot bestockt sind. Die mittlere Bestockungsdichte liegt bei 8.500 Rebstöcken je Hektar und das durchschnittliche Alter der Reben liegt aktuell (Stand 2007) bei 48 Jahren. Hieraus werden jährlich ca. 300.000 Flaschen des Erstweines und eine unterschiedliche Zahl an Flaschen des Zweitweines „Le Petit Mouton“ gefüllt. Mouton hat auch einen kleinen Anteil Weißwein namens Aile d’Argent (nicht in obigen Anteilen enthalten), der 18.000 bis 24.000 Flaschen ergibt. Dieser Wein stammt von Reben einer fast 4 Hektar großen Parzelle. Hauptrebsorten sind Sémillon (aktuell 57 %, Stand 2009) und Sauvignon Blanc (42 %), dem ein Anteil Muscadelle beigefügt ist.
Sowohl Château Mouton-Rothschild als auch das weiter nördlich an der Grenze zu Saint-Estèphe gelegene Château Lafite-Rothschild liegen auf einer bis zu 30 Meter hohen Kuppe. Die mehr als acht Meter mächtige Kiesauflage dieser Kuppe ruht auf einem Kalksockel. Dieser Deckenschotter stammt aus Ablagerungen der nahegelegenen Gironde, die zu Ende der Günz-Kaltzeit aus den Pyrenäen fluvoglazial angeschwemmt wurden.
Auf diesem Boden gedeiht die Rebsorte Cabernet Sauvignon vorzüglich. Neben der Tatsache, dass es sich um einen ausgesprochen kargen Boden handelt und die Erträge somit auf natürliche Weise reduziert sind, trägt der durch den Kies begünstigte Wärmehaushalt der Rebfläche zu einer früheren Reife der Rebsorte bei. Durch die mächtige Kiesauflage ist die Rebpflanze gezwungen, die Wurzeln sehr tief in den Boden zu treiben; das Angebot der Nährstoffe ist dabei vielfältiger und beeinflusst in geringem Maße die Aromenvielfalt des Weins. Die Rebparzellen von Mouton-Rothschild verfügen darüber hinaus über eine hervorragende Drainage zum Vallon du Poujalet hin.
Die Summe der förderlichen Elemente erklärt den außergewöhnlich hohen Anteil von fast 80 % Cabernet Sauvignon im Wein des Gutes.
Das Château Palmer ist eines der berühmtesten Weingüter von Bordeaux. Seit der Klassifikation von 1855 ist das Weingut als Troisième Grand Cru Classé eingestuft, der dritthöchsten Stufe der Klassifikation. Das Gut steht mit seinen hervorragenden Erzeugnissen jedoch regelmäßig im Qualitätswettbewerb mit den Premiers und Deuxièmes Crus und folglich oft auch an der Spitze der Preise aller Nicht-Premier-Weine. Der Wein dieses Gutes gilt mindestens gleich viel wie die sogenannten „Super Seconds“ Château Léoville-las-Cases, Château Cos d’Estournel und Château Pichon-Longueville-Comtesse de Lalande.
Das Weingut liegt im Margaux, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ort und zum berühmteren Nachbarn Château Margaux, an der „Route du Vin“, der Departementstraße No. 2.
Das Hauptgebäude von Château Palmer ist eines der schönsten im Medoc: Hohe Türmchen ragen an jeder Ecke des Schlosses auf.
Die besten je entstandenen Weine sind die Château Palmer aus den Jahrgängen 1961 und 1989. Der 1961er wird von dem international anerkannten Weinkritiker Robert Parker mit 100 Parker-Punkten als perfekter Wein gewertet. Eine Flasche dieses Jahrgangs ist selten unter 1.200 Euro zu erstehen (Stand 2005). Aufgrund des exorbitanten Preises sind mittlerweile Fälschungen und unkorrekte Neubefüllungen bekannt.
Der Zweitwein des Guts heißt Alter Ego de Palmer, vormals Réserve de General genannt. Château Palmer wird vom Önologen Jacques Boissenot sowie dessen Sohn Eric begleitet und beraten.
Das Château Pichon Longueville-Comtesse de Lalande ist eines der berühmtesten Weingüter des Weinbaugebiets Bordeaux. Seit der Klassifikation von 1855 ist das Weingut als Deuxième Grand Cru Classé eingestuft, zweithöchste der Klassifikationen.
Es liegt in Pauillac an der Südseite des Vorortes Saint-Lambert, unmittelbar an der Gemeindegrenze zu Saint-Julien-Beychevelle, und gegenüber dem Schwestergut Château Pichon-Longueville-Baron, getrennt von der "Route du Vin", der Départementstraße No. 2.
In direkter Nachbarschaft liegen das Château Latour, ein Premier Cru Classé, und drei weitere Deuxième-Güter von Saint-Julien, die Léoville-Châteaux las Cases, Barton und Poyferré. Diese besondere Ecke Frankreichs, das Land der Grenze von Pauillac und Saint-Julien, wird daher von vielen Weinliebhabern als der feinste Fleck Erde weltweit angesehen. Im Jahre 2007 wurde das Château durch das Champagnerhaus Louis Roederer gekauft.[1]
Pichon-Comtesse, wie das Gut auch kurz genannt wird, oder auch Pichon-Lalande, zeichnet sich durch einen Wein aus, in dessen Cuvée zum Cabernet Sauvignon ein recht hoher Anteil Merlot eingebracht wird, was den Wein früher trinkreif, runder und "süffiger" macht, zu Lasten eventuell der Dauer-Haltbarkeit. Die jüngeren Jahrgänge enthalten jedoch etwas mehr Cabernet Sauvignon. Ein anderer Grund für das "Runde" wird in dem Umstand gesehen, dass ein kleiner Teil der Weinberge auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Saint-Julien liegt.
Die Rebflächen umfassen 75 ha und teilen sich zu 45 % auf Cabernet Sauvignon, 35 % Merlot, 12 % Cabernet Franc und 8 % Petit Verdot auf. Durch den hohen Anteil an Merlot ist der Wein sehr rund und schmeichelnd, sowie bereits in relativ jungen Jahren ein großes Trinkvergnügen.
Der beste je auf Lalande entstandene Wein ist der aus dem Jahrhundert-Jahrgang 1982. Dieser Wein wird von dem international anerkannten Weinkritiker Robert Parker mit 100 Parker-Punkten als perfekter Wein gewertet. Eine Flasche dieses Jahrgangs ist selten unter 300 Euro zu erstehen (Stand 2005). Auch der Wein des Jahres 2000 ist exzellent herausgekommen (97 PP). Weitere hochklassige Jahrgänge sind 1996 (96 PP), 1995 (95 PP) und 1986 (94 PP). Andererseits zeigt das Gut in manchen Jahren unerklärliche Schwächen. So haben die Weine der Jahrgänge 1990 und 2005 (86 PP) nur geringe Reputation.
Die Zweitweine der «Comtesse» heißen «Reserve de la Comtesse» und umfassen ungefähr die halbe Produktion. Zusammen bringt man es auf ca. 350.000 Flaschen im Jahr.
Das Château Pichon Longueville-Baron ist eines der berühmtesten Weingüter von Bordeaux. Seit der Bordeauxwein-Klassifikation von 1855 ist das Weingut als Deuxième Grand Cru Classé eingestuft, zweithöchste der Klassifikationen.
Es liegt in Pauillac an der Südseite des Vorortes Saint-Lambert, unmittelbar an der Gemeindegrenze zu Saint-Julien, und gegenüber dem Schwestergut Château Pichon-Longueville-Comtesse de Lalande, getrennt von der "Route du Vin", der Départementsstraße D2.
Der Weinkeller von Longueville-Baron
In direkter Nachbarschaft ist das Château Latour gelegen, ein Premier Cru Classé, und weitere drei Deuxième-Güter in Saint-Julien, Léoville (Las Cases, Barton und Poyferré).
Geschichte
Diese beiden Güter waren früher bis vor rund 180 Jahren eines, Château Pichon-Longueville.
Die Flächen wurden von Pierre de Mazure de Rauzan ab 1660 erworben. Ihm gehörte auch das später geteilte Château Rauzan in Margaux. Im 17. Jahrhundert begann man im Médoc erst, die weitläufigen Sümpfe trockenzulegen und Weinbau zu betreiben. Die Tochter von de Rauzan heiratete im Jahr 1694 Jacques de Pichon, Baron de Longueville, der erster Präsident des Parlaments von Bordeaux war. Das Weingut wurde in „Château Pichon-Longueville“ umbenannt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Besitz aufgeteilt. Während der bisherige Besitzer, Baron Joseph de Pichon-Longueville 2/5 des Besitzes behielt, erhielten seine 3 Töchter (Sophie de Pichon, die Vicomtesse de Lavaur sowie die Comtesse de Lalande) drei Fünftel des Guts. Später übernahm ein männlicher Nachkomme namens Raul den kleineren Teil des Barons; daraus wurde das heutige Gut Château Pichon-Longueville Baron.
Das Weingut ist seit den 1980er Jahren in Besitz der Firma AXA Millésimes, ein Tochterunternehmen des Versicherungskonzerns AXA. Dieser veranstaltete kurz nach der Übernahme einen Architektur-Preiswettbewerb zur Renovierung des Weinkellers, dessen Sieger-Entwurf dann zu dem neuen, komplett in Edelstahl ausgerüsteten Gärkeller führte. Der Lichtkuppel-Turm ist eine schwebende Ringfundament-Konstruktion auf Schrägsäulen, ein überraschendes Bild.
Der Wein
Die Rebflächen umfassen 73 ha und sind mit 60 % der Rebsorte Cabernet Sauvignon, 35 % Merlot, 4 % Cabernet Franc und 1 % Petit Verdot besetzt. Die Reben sind durchschnittlich 30 Jahre alt. Die Gesamtproduktion des Gutes umfasst ca. 420.000 Flaschen Wein im Jahr, wovon ca. 40 % auf den Zweitwein "Les Tourelles de Longueville" entfallen.
Pichon Baron, wie das Gut auch kurz genannt wird, zeichnet sich durch einen Wein aus, der in sehr klassischer Pauillac-Machart entsteht. In guten Jahren entsteht regelmäßig exzellenter Wein beim "Baron". Der beste dort je entstandene Wein bislang ist der aus dem Jahrgang 2010. Dieser Wein wird von dem international anerkannten Weinkritiker Robert Parker mit 97–99 Parker-Punkten gewertet; ähnliche Bewertungen haben die Jahrgänge 2000 (97 Parker-Punkte) und 2009 (98 Parker-Punkte). Eine Flasche dieses Jahrgangs ist selten unter 150 Euro zu erstehen (Stand 2014).